"Die Jugend" (Zeichnung von Arpad Schmidhammer, 1857-1921, für die Münchner Zeitschrift "Die Jugend")
"Die Jugend" (Zeichnung von Arpad Schmidhammer, 1857-1921, für die Münchner Zeitschrift "Die Jugend")

"Kaum sagt man was, was diesen Leuten nicht passt, wird man geschlagen, geprügelt."

Prügel beim Wiener Opernball

Die Rede Pfaffelhubers im Wortlaut (vom 27. Februar 2014)

 

Pfaffelhuber: "Erzählen Sie mir das mal, was Sie hier verdienen. Sie sind doch nicht für Null da. Sind Sie selber hergefahren? Haben Sie Ihr Ticket selber bezahlt? Was ist los? Wer hat Sie hier eingeladen, und woher kommt die Kohle, warum Sie hier sind?"

 

Kerner: "Oje."

 

Pfaffelhuber: "Schaut ihn Euch an! Schaut ihn Euch an: Der neue Wulff. Sowas geht doch nicht. Es geht doch wirklich nicht, dass ein Mann hier ankommt, dass ein Mann hier ankommt und sich pflegen lässt, auf Kosten, auf Kosten anderer: ein echter Wulff. Schaut ihn Euch an!"

 

Stimme: "Jawoll."

 

Pfaffelhuber: "Ein echter Wulff." (tritt näher zu Kerner) 

 

Kerner: "Bitte, bitte ..."

 

Pfaffelhuber: "Wer hat ..."

 

Kerner: "... keine Körperverletzung!"

 

Pfaffelhuber: "... Ihre Reise bezahlt?"

 

(Kemper tritt dazwischen.)

 

Stimme: "What's happening here. O my God!"

 

Kerner: "Und jetzt lassen Sie mich doch mal sprechen. Geben Sie mir Gelegenheit. Erstmal: Um diese Tageszeit sich so aufzuregen, ist überhaupt nicht gut."

 

Pfaffelhuber: "Ich reg mich doch gar nicht auf. Kaum fragt man ihn etwas, sagt er mir, er regt sich auf. Auch das ist schon schlimm."

 

Kerner: "Sie haben ein seltenes Talent, dass Sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen."

 

Pfaffelhuber: "Wir wollen einfach wissen: wer hat seine Reise bezahlt?"

 

Stimme: "Ich war es. I was it!"

 

Pfaffelhuber: "Wenn wir wissen, wer die Reise bezahlt hat und warum er hier ist, wenn wir das alles wissen, sind mir zufrieden."

 

Kerner: "Zufrieden. Das reicht nicht. Ich sage Ihnen, wer meine Reise bezahlt hat."

 

Pfaffelhuber: "Wer?"

 

Kerner: "Und wenn das ein für Sie befriedigendes Ergebnis ist, laden Sie mich nächstes Jahr ein."

 

Pfaffelhuber: "Auf keinen Fall."

 

Kerner: "Ich will es Ihnen sagen. Erstens: Ich bin Ihnen nicht auskunftspflichtig. Aber zweitens: Ich sage es Ihnen."

 

Pfaffelhuber: "Er versucht zu reden."

 

Stimme: "Er macht das ganz gut."

 

Kerner: "Ich selber habe es bezahlt."

 

Pfaffelhuber: "Nein."

 

Kerner: "Sie glauben es mir?"

 

Pfaffelhuber: "Das freut mich."

 

(Pfaffelhuber will Kerner die Hand geben)

 

Kerner: "Soll ich Ihnen mal was sagen? Sind Sie Österreicher?"

 

Pfaffelhuber: "Nein."

 

Kerner: "Sondern?"

 

Pfaffelhuber: "Niederbayer."

 

Kerner: "Sie haben Ihrem Land keine Ehre erwiesen heute abend."

 

(Kerner geht)

 

Pfaffelhuber: "Nur weil Sie sagen, dass es so wäre, ist es nicht so."

 

(Pfaffelhuber schüttet Sekt hinter Kerner her. Darauf schlägt Kemper Pfaffelhuber mit der Faust ins Gesicht.)

 

Pfaffelhuber: "Einen Arzt, einen Arzt, einen Arzt!" (wirft sein Sektglas die Stiege hinunter)

 

(...)

 

Pfaffelhuber: "Kaum sagt man was, was diesen Leuten nicht passt, wird man geschlagen, geprügelt. Es ist dramatisch."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Marie Josenhans Institut

(Marie Josenhans, 1855-1926, deutsche Sozialarbeiterin und Sozialpolitikerin)

 

Projekte für die Öffentlichkeit. 

 

 

 

 

Soonim SHIN

 

Magistra Artium (M. A.)

 

Staatlich anerkannte

Diplom-Sozialarbeiterin (FH)

 

 

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