"Die Jugend" (Zeichnung von Arpad Schmidhammer, 1857-1921, für die Münchner Zeitschrift "Die Jugend")
"Die Jugend" (Zeichnung von Arpad Schmidhammer, 1857-1921, für die Münchner Zeitschrift "Die Jugend")

Hauseigentümer muss aus Parkplatz wieder Vorgarten machen, "um die Glaubwürdigkeit der Wiesbadener Bewerbung um die Anerkennung als Weltkulturerbe zu unterstreichen"

Mein Brief an Wiesbadens Stadträtin Sigrid Möricke vom 15. Juni 2014: 

"Wieso stehen Vorgärten im Rheingauviertel unter Denkmalschutz, nicht aber das Bären-Bad?"

 

 

Am 15. Juni 2014 schreibe ich Frau Stadträtin Möricke in Wiesbaden diesen Brief:

 

 

Wiesbadener Tagblatt vom 14. Juni: "Baustopp für Parkplätze im Wiesbadener Rheingauviertel - Zwangsgeld droht"
 

Sehr geehrte Frau Stadträtin Möricke,

 

ich habe gestern den Artikel "Baustopp für Parkplätze" gelesen.

 

http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/nachrichten-wiesbaden/baustopp-fuer-parkplaetze-im-wiesbadener-rheingauviertel-zwangsgeld-droht_14228003.htm

 

Dort wird "Ihre" Denkmalbehörde mit den Worten zitiert: „Die Vorgärten prägen maßgeblich das Stadtbild der ehemaligen Weltkurstadt und sind daher zu erhalten. Das Bekenntnis zur Durchsetzung der Erhaltung und auch zur Wiederherstellung ist ein wesentlicher Baustein, um die Glaubwürdigkeit der Wiesbadener Bewerbung bei der Unesco um die Anerkennung als Weltkulturerbe zu unterstreichen.“

Vom konkreten Fall einmal ganz abgesehen, freut es mich, wenn eine Behörde der Stadt Wiesbaden "die Glaubwürdigkeit der Wiesbadener Bewerbung bei der Unesco um die Anerkennung als Weltkulturerbe" "unterstreichen" möchte.

 

Gerade an der "Glaubwürdigkeit" der UNESCO-Bewerbung waren ja Zweifel laut geworden:So sagte die Fraktion Linke & Piraten schon am 9. Mai, dass die Bewerbung "eine Farce" sei.

 

http://www.dielinke-wiesbaden.de/index.php?id=44870&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=3226434&tx_ttnews[backPid]=44868

 

Frau Schon und Herrn Bohrer meldeten sich zum Bären-Bad zu Wort: Sie hatten "vorgeschlagen zu diesem Punkt Vertreter/innen der Verwaltung  in den Ausschuss einzuladen, um zu klären, welche Maßnahmen für die Wiederöffnung des Thermalbads im Hotel zum Bären notwendig sind und mit welchem dafür notwendigen Finanzvolumen zu rechnen wäre. Dies wurde seitens der Koalitionsfraktionen mit dem Verweis auf den privaten Betreiber abgelehnt."

 

Hoteleigentümerin Frau B. muss nach der behördlichen Schliessung ihres Bades darüber nachdenken, wie sie die Fläche zukünftig nutzen kann. (Ja, das Bad wurde behördlich geschlossen, auch wenn das aus den Medienberichten nicht hervorgehen mag. Der zuständige Ausschuss schrieb (...) am 9. Mai: "Im konkreten Fall sieht das Gesundheitsamt keine Möglichkeit, den Weiterbetrieb des Bades (...) zu tolerieren.") Dem Wiesbadener Kurier sagte Frau B. im März dieses Jahres: „Natürlich tut uns das leid, dass wir das Thermalbad schließen müssen. Es war immer mit dem Hotel verbunden“, sagt B. Konkrete Ideen, was an der Stelle des Bads kommt, hat sie noch nicht. Es könnte aber beispielsweise ein Laden einziehen, der dann, wie schon das benachbarte Schmuckgeschäft, einen eigenen Eingang an der Seite zum Drei-Lilien-Platz bekommt."

 

http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/nachrichten-wiesbaden/wiesbaden-hotel-baeren-thermalbad-schliesst_13999631.htm

 

Ein Wiesbadener Grundeigentümer darf seinen Vorgarten nicht in einen Parkplatz umwandeln; darüber wacht die Denkmalbehörde. Offenbar könnte aber ein Grundeigentümer ein Bad, das prominent für die "Weltkurstadt" steht, in einen Laden umwandeln, ohne dass es die Denkmalbehörde interessieren würde. Ohnehin stört sich der zuständige Ausschuss nicht daran, dass das Bad geschlossen wird - er nimmt es "nur mit einem Achselzucken zur Kenntnis", wie Frau Schon und Herr Bohrer sagen. Und noch dazu blocken die "Koalitionsfraktionen" CDU und SPD die Einladung der Fachbeamten, die über eine Wiedereröffnung zu entscheiden haben, ab, damit ja keine Lösung gefunden werden kann...

 

Wo bleibt hier das "Bekenntnis zur Durchsetzung der Erhaltung" ? Ist das Bären-Bad kein "wesentlicher Baustein" der "Weltkurstadt" ?

 

Ich bitte Sie, sehr geehrte Frau Stadträtin Möricke, für den Denkmalschutz nicht nur von Vorgärten, sondern auch von berühmten Thermalbädern zu sorgen.

 

DAS würde sicherlich die "Glaubwürdigkeit" der UNESCO-Bewerbung "unterstreichen".

 

Anders gefragt: Wieso stehen Vorgärten im Rheingauviertel unter Denkmalschutz, nicht aber das Bären-Bad ?

 

(...)

 

Freundliche Grüße

Soonim Shin

 

 

Antwort des Ausschusses für Soziales und Gesundheit der Landeshauptstadt Wiesbaden vom 9. Mai 2014:

"Im konkreten Fall sieht das Gesundheitsamt keine Möglichkeit, den Weiterbetrieb des Bades unter den gegebenen hygienisch-technischen Bedingungen zu tolerieren."

Marie Josenhans Institut

(Marie Josenhans, 1855-1926, deutsche Sozialarbeiterin und Sozialpolitikerin)

 

Projekte für die Öffentlichkeit. 

 

 

 

 

Soonim SHIN

 

Magistra Artium (M. A.)

 

Staatlich anerkannte

Diplom-Sozialarbeiterin (FH)

 

 

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Soonim Shin